By Markus Heitz
Schon vor einigen Jahren wurde ich von Freunden auf den Roman „Aera – Rückkehr der Götter“ aufmerksam gemacht. Das von Uve Teschner gelesene Hörbuch hatte mich sofort gefesselt und ich wartete lange voller Sehnsucht auf eine Fortsetzung. Nun endlich, am 1. März 2022, erschien der Fortsetzungsroman „Aera – Die Schwärzeste Nacht“. Natürlich habe ich das Hörbuch sofort erworben und mir beide (wieder) angehört.
Die Reihe besteht aus den beiden Büchern:
Aera – Die Rückkehr der Götter
Aera – Die schwärzeste Nacht
Inhalt:

2012 endete die Welt lt. Maya-Kalender, doch stattdessen kehrten die alten Götter zurück. Alle alten Götter waren plötzlich real und voll göttlicher Mächte. Nur wenige in der Geschichte der Erde angebeteten Götter erschienen nicht, darunter auch der Gott der Christen, Juden und Moslems. Schnell fanden die alten Götter Anhänger und gemeinsam eroberten sie ihre alten Anbetungsgebiete zurück. Die Christen, Juden und Moslems und auch andere Gottheiten wehrten sich und es kam weltweit zu den sogenannten „Übergangskriegen“. Schließlich einigten sich die Götter untereinander auf ihre Regionen und erstellten ein paar wenige Regeln, an die sie sich halten wollten.
Dadurch kehrte Frieden ein in die veränderte Welt. In Nordamerika bekamen die Indianer dank ihres Gottes Sitze in den Regierungen, Deutschland und Frankreich wurden zu Germanien und Caeltica umbenannt und Priester unterschiedlicher Gottheiten bekamen politischen Einfluss. Die Welt beruhigte sich und manche Götter halfen der Menschheit sogar bei der Entwicklung neuer Technologien. Menschen und Götter arrangierten sich. Viele Götter lebten nun in ihren Tempeln oder wurden gar Wirtschaftsbosse und Konzernchefs. Loki wurde zum Fernsehstar mit einer eigenen Reality-Adventure-Show.
Aber es gibt natürlich auch Schattenseiten: Eifersucht unter Göttern, gewünschte Ausdehnung der Anbetungsgebiete, Taten im Namen von Göttern – mit und ohne deren Wissen. Es geschehen Verbrechen, wo manchmal die Beteiligung einer göttlichen Entität vermutet wird. Und genau zu diesen Fällen wird Interpol-Kommissar Malleus Bureau gerufen.
Malleus ist einzigartig. Denn er glaubt nicht an die Götter. Er vermutet, dass das nur Hirngespinste sind, vielleicht eine Massenhypnose durch die Regierungen oder sonst was. Deswegen behandelt er die Entitäten auch nicht mit besonderen Respekt. Und wenn er mal auf einen Gott trifft, stellt er Fragen, die nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Und genau aus diesem Grund ist er der perfekte Kommissar für die Aufklärung von Verbrechen mit möglicher Entitäten-Beteiligung.
Als ihn zu Beginn des ersten Romans ein Fall nach Rom führt, werden mehrere Leute auf ihn aufmerksam. Zum einen eine schöne Agentin einer geheimen Agentur, die verhindern soll, dass fremde Götter von anderen Welten sich auf der Erde ansiedeln. Zum anderen ein in die Jahre gekommener Serienkiller, der aus unerfindlichen Gründen beginnt, Malleus zu verfolgen. Doch statt ihn zu töten, hilft er dem Kommissar, denn nur er will das Recht auf die Tötung von Kommissar Bureau haben.
Während diese beiden ihn heimlich beobachten, reist Malleus nach Germanien, um dort einen Diebstahl von religiösen Artefakten aufzuklären. Doch da er keine göttliche Beteiligung an dem Raubmord erkennen kann, verliert er anfangs wieder das Interesse an dem Fall. Erst als dann plötzlich Tote im Zusammenhang mit den gestohlenen Artefakten auftauchen, wird Malleus neugierig. Und so folgt er der Spur quer durch Europa und darüber hinaus. Er kommt nach Japan und Südamerika bei seinen Ermittlungen.

Der zweite Band schließt fast direkt an das Finale des ersten Buches an. Die Aufklärung des Falles hat Malleus einiges an Kraft und Ausrüstung gekostet und er will sich ausruhen und neu ausstatten. Doch jemand ist in sein Haus eingebrochen und hat seinen Herrenausstatter gesprengt. Und nicht nur dass er nun seine geliebten Zigarren nicht mehr bekommt, er hat auch keine Zeit für den Fall. Denn seine Verpflichtungen rufen ihn nach England. Dort stößt er auf ein Netzwerk von Gläubigen, die mithilfe von seltenen Statuen Götter von anderen Welten auf die Erde rufen wollen. Doch die Erde hat genug Götter. Und die Agentur, die sich um sowas normalerweise kümmert, wird plötzlich als Terrorgruppe eingestuft. Harte Zeiten beginnen für Malleus Bureau.
Fazit:
Ich war von der Idee und dem ersten Roman schon sehr begeistert und nun überglücklich über die Fortsetzung. Auch wenn ich finde, dass der erste Band besser ist, ist der zweite immer noch ein sehr gelungenes Werk.
Im ersten Band ist es diese fantastische Welt und die Entwicklung der drei Hauptcharaktere, die das Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Da ist zum einen Malleus, der sich immer wieder seinen inneren Dämonen stellen muss: der Verlust seiner Familie und die Erlebnisse in den Übergangskriegen. Zum anderen ist da der Verfolger. Der Glyphenmörder wird immer in der Ich-Perspektive dargestellt und man erfährt nie seinen Namen oder den Grund, warum er dem Inspektor folgt. Und als dritte Person kommt noch die neue Recherche-Assistentin von Malleus ins Spiel. Die Sekretärin bei Interpol, die gerne eine Ermittlerin wäre und ein Auge auf den Atheisten geworfen hat.
Auch der zweite Band hat diese Elemente und sorgt damit wieder für ein wunderbares Leseerlebnis. Dabei macht der Glyphenmörder im zweiten Band fast noch mehr Spaß als im ersten. Aber Malleus selber wird durch Depressionen, Aggressionen und Entzug geplagt. Und das finde ich ein wenig anstrengend zu lesen. Zum Glück hält es sich in Grenzen und wird oft von der rasanten Entwicklung der Geschichte verdrängt.
Uwe Der Sprecher Uve Teschner hat hier außerordentlich gute Arbeit geleistet. Vor allem seine Interpretation des Glyphenmörders ist herrlich.
Man sieht also schon, dass ich nicht wirklich etwas zu bemängeln gefunden habe. Deswegen verwundert es vermutlich auch niemanden, dass ich die beiden Bücher einfach nur wärmstens empfehlen kann.