Das Geheimnis von Askir / Die Götterkriege

Das Geheimnis von Askir / Die Götterkriege

By Richard Schwartz

Schon vor einigen Jahren habe ich mir die Hörbücher zu dieser deutschsprachigen Fantasyreihe angehört. Im Sommer 2021 wiederholte ich das. Obwohl ich vieles auszusetzen hatte an diesen Büchern, ging mir die Story nicht mehr aus dem Kopf.

Das Geheimnis von Askir:

Das erste Horn
Die zweite Legion
Das Auge der Wüste
Der Herr der Puppen
Die Feuerinseln
Der Kronrat

Die Götterkriege:

Die Rose von Illian
Die weiße Flamme
Das blutige Land
Die Festung der Titanen
Die Macht der Alten
Der Wanderer

Inhalt

Die 12 Bücher erzählen die Reise von Havald und Leandra, die ein legendäres Reich suchen, um ihr eigenes Land vor einer dunklen Bedrohung zu retten. Nachdem sie dieses legendäre Reich gefunden haben und sich mit ihm verbündet haben, müssen sie ihre Heimat von den Truppen des Nekromantenkaisers befreien. Und der Nekromantenkaiser selber muss auch noch besiegt werden.

Die Geschichte baut sich langsam auf und es kommen immer neue spannende Charaktere hinzu. Dabei beginnt das Abenteuer ganz beschaulich in einem Wirtshaus in einem Schneesturm. Das erste Buch spielt nur in diesem einen Wirtshaus. Dann erkunden Havald und Leandra mit ihren neuen Freunden ein Wüstenreich und müssen sich mit den Dienern eines dunklen Gottes herumschlagen.

Im sechsten Band tritt Leandra endlich vor den Kronrat und ihr wird Hilfe versprochen. Die nächsten Bücher (Die Götterkriege) erzählen dann von der Rückeroberung Illians und dem Kampf gegen den Nekromantenkaiser.

Fazit

Ich bin total zwiegespalten, denn mir gefallen viele Sachen sehr und auch viele überhaupt nicht in dieser Reihe. Aber grundlegend kann ich sagen, dass die erste Reihe besser ist als die zweite, doch man auch die zweite nicht aus der Hand geben kann. Man will einfach wissen, wie es weitergeht. Und das ist die größte Stärke des Autors: Er erzeugt Spannung.

Richard Schwartz ist offensichtlich Rollenspieler und scheint DSA und DnD zu kennen, denn man findet einige Elemente der Spiele darin wieder. Er hat Namen und Elemente aus den Rollenspielen genommen und sie nach seinen Wünschen angepasst. Das ist prinzipiell nichts schlechtes und steht jedem Autor frei. Doch die ganze Geschichte wirkt so wie manche Spielleiter ihre Kampagnen planen: „Ich habe eine Idee für den großen Plot und was dazwischenkommt wird mir schon noch einfallen.“ Seine Idee war es den Nekromantenkaiser zu besiegen und dass Havald und Leandra da eine wichtige Rolle spielen. Doch dann kamen im Laufe der Geschichte immer mehr und mehr Elemente dazu, die irgendwann nicht mehr logisch waren oder sich widersprachen. Immer wieder hat man das Gefühl, dass dem Autor gerade einige neue Dinge eingefallen sind und diese sofort verarbeitet werden müssen. Zuerst ist der Namenlose der böse Gott, dann kam ein alter toter Gott dazu, der dann doch nicht so richtig tot war, der dann überraschend viele Artefakte hinterlassen hat. Auch die Geschichten um einige Protagonisten und deren Familien wurden mit der Zeit sehr undurchsichtig. Aber zumindest einige Plotstränge konnte er dann später wieder retten und abschließen.

Eine andere Eigenart, die mich stört an dieser Reihe ist die Beschreibung der Frauen. Jede Frau ist wunderschön, ihren Körpern wird übertriebene Aufmerksamkeit geschenkt. Jede Beschreibung einer Frau hat – meiner Meinung nach – unnötige Adjektive dabei. Dass eine Frau als „schlank“ beschrieben wird, ist ja in Ordnung. Aber muss denn ihr Fuß dann nochmal als „schlank“ bezeichnet werden, oder ihre Beine als „wohlgeformt“ oder … Hin und wieder hat man das Gefühl, dass der Autor gerne Havald wäre, dem die Schönheiten ja nur so zufliegen. Viele Personen und Gespräche in den Büchern werden sehr sexistisch betrachtet, finde ich.

Das letzte Manko an der Reihe sind sogenannte Plotholes und die sogenannte Plotarmor. Also Löcher in der Geschichte und eine Rüstung für die Protagonisten, die sie alles überleben lassen. Es gibt nur einen wirklichen Toten bei den „Helden“ und dass in einem sehr heftigen und blutigen und magischen Krieg. Ob es geplant war tote Charaktere wieder zurückzuholen oder dem Autor das irgendwann als „tolle Idee“ eingefallen ist, weiß ich nicht. Es stört jedoch, dass es kaum wirkliche Tode unter den Protagonisten gibt.

Abschließend denke ich, dass es weniger Bücher auch getan hätten. Einige Abenteuer waren arg aufgebauscht und übertrieben und auch recht überflüssig. Wenn man diese Teile weggelassen hätte, dann wären es vermutlich drei Bücher weniger, die auch weniger verwirrend wären. So wie die Geschichte nun vorliegt, hat sie einige Problemstellen, ist jedoch immer noch so spannend, dass man kaum aufhören kann.