By Torsten Weitze

Auf die Reihe „Der dreizehnte Paladin“ bin ich eher zufällig gestoßen. Ich war bei Audible auf der Suche nach Fantasyromanen von deutschsprachigen Autoren und da fand ich auch das Buch „Ahren“. Ich hörte mir die ersten vier Bücher an, bemerkte dann aber, dass die Reihe noch nicht abgeschlossen war. Also verschob ich die ganze Reihe auf den Punkt, an dem alle Bände veröffentlicht sind. Ende Jänner 2023 war es dann so weit und ich hörte mir alle 13 Bücher der Reihe hintereinander an.
Die Reihe besteht aus folgenden Büchern:
Ahren
Die Ernennung
Die Eherne Stadt
Die schlafende Mutter
Die Inseln der Klingensee
Der Kampf um Hjalgar
Im Ewigen Reich
Der Vater des Berges
Im Herzen des Wutwaldes
Das Grüne Meer
Die Stadt der Schurken
Die Ewigkeit des Eises
Der Widersacher
Inhalt:
Vor fast 800 Jahren umzingelten die 13 Streiter der Götter, Paladine genannt, mit ihren Heeren „Ihn, der zwingt“. Ein Jahrtausende langer Krieg stand kurz vor seinem Ende und dem Sieg des Guten. Doch in der Nacht des Blutes starb der Dreizehnte Paladin und so waren es nur 12, die den Widersacher stellten. Aber die Götter hatten allen Paladinen gleich viel Kraft gegeben und es braucht alle 13, um den Feind zu bezwingen. So gelang vor knapp 800 Jahren nur die Einkerkerung des Widersachers in eine Bannwolke. Dieser Zauber sollte bestehen, bis der Dreizehnte Paladin von den Göttern erwählt wird.
Doch das geschah über 700 Jahre lang nicht, bis jetzt. Denn beim Frühlingsfest im kleinen Dorf Tiefstein wird der Waldläuferlehrling Ahren erwählt. Genauer gesagt, begann der Götterstein zu leuchten, als Ahren den heiligen Stein berührte, um den Segen zu empfangen. Nur sein Meister Falk erkannte das Zeichen, dass man über Jahrhunderte hinweg nicht mehr gesehen hatte. Doch er schwieg und das Leuchten wurde vergessen. Bis in einer Nacht der Oberste der Alten, der mächtigste unsterbliche Zauberer mit Monstern im Schlepptau in Tiefstein eintraf und an die kleine abseits gelegene Waldläuferhütte klopfte.
Für Ahren überschlugen sich die Ereignisse. Er soll der Dreizehnte Paladin werden?! Die Götter haben ihn erwählt, doch die Sterblichen Völker müssen ihn erst noch ernennen und dann muss er die anderen zwölf Paladine suchen und vereinen und sie alle müssen dann gemeinsam dem Widersacher gegenübertreten!
Fazit:
Für mich als Rollenspieler fühlt sich „Der Dreizehnte Paladin“ wie eine lange epische Kampagne an. Von den niederen Anfängen bis zum Paladin, der einem Gott gegenübertritt. Und das gefällt mir persönlich sehr gut. In vielen Büchern erschafft der Autor ein neues Setting, zum Beispiel Dschungel in „Die schlafende Mutter“, ein asiatisch inspiriertes Reich in „Das Ewige Reich“, ein Zwergenreich in „Der Vater des Berges“ oder ein Piratensetting in „Die Inseln der Klingensee“. Dadurch erhalten die Romane eine schöne Vielfalt und werden nicht langweilig.
Auch die Protagonisten entwickeln sich in dieser Zeit weiter. Sie reagieren auf Geschehnisse und ziehen ihre Lehren daraus, selbst der unverbesserlich impulsive Titelheld lernt langsam dazu. Nebenbei reagiert auch die Welt auf die Geschehnisse und verändert sich, was alles noch „glaubwürdiger“ macht.
Was mir in der Geschichte nicht gefällt, sind die beiden „zufälligen Funde von Paladinen“. Die fand ich etwas übertrieben. Es wird zwar auch gelegentlich etwas anderes in den Mittelpunkt geschoben, aber meist wirkt es so, als wären immer die Paladine im Zentrum irgendeines Weltgeschehens, das bis dato noch nichts mit der Geschichte zu tun hatte. Auch fand ich die Geschehnisse im Band „Das Grüne Meer“ nicht so aufregend. Der große mächtige Feind in dem Band wurde neben der Herzschmerz-Geschichte zu einer Randerscheinung und auch die Entwicklung innerhalb der Paladine fand ich jetzt etwas fragwürdig oder übertrieben.

Aber selbst diese Punkte sind bereits „Meckern auf hohen Niveau“, denn im Großen und Ganzen bin ich sehr begeistert von der Geschichte, der Entwicklung der Charaktere und Ereignisse.
Auch mit der Veröffentlichungsgeschwindigkeit und der sprecherischen Leistung von Günter Merlau bin ich sehr zufrieden. Ich kann die Reihe nur wärmstens weiterempfehlen! „Der Dreizehnte Paladin“ bietet über 220 Stunden wunderbares Hörvergnügen 😊