By David Falk
Durch Zufall stieß ich vor kurzem auf diese High-Fantasy-Reihe von einem mir unbekannten Autor. Auf Audible waren von den vier Büchern zwar nur zwei verfügbar, doch ich konnte die anderen beiden Bücher anderswo erwerben. Und ich muss gestehen, dass mir die Handlung und der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen haben.
Die Reihe besteht aus den folgenden vier Büchern:
Der letzte Krieger
Der letzte König
Die letzte Bastion
Die letzte Schlacht
Inhalt

Athanor ist der letzte lebende Mensch! So beginnt der erste Roman. Er ist seit zwei Jahren allein in einer von Drachen und Chimären verwüsteten Welt unterwegs und trifft nur gelegentlich auf Zwerge, mit denen er Tauschhandel betreibt. Doch eines Tages entdeckt er marodierende und nervige Orks, die ihn nicht schlafen lassen wollen. Dass er bei der Bekämpfung der Orks einen troll rettet und auf Elfen trifft, ändert sein komplettes Leben.
Die arroganten Elfen nehmen den Menschen mit und geben ihm sogar einen Auftrag. Doch während er diesen Auftrag auszuführen versucht, beginnen sich die Toten zu erheben und die Lebenden zu bekämpfen…
Achtung Spoiler!

Athanor legt im ersten Band die Untoten wieder zur Ruhe. Im zweiten Band reist er über den Ozean und trifft dort auf Menschen! Doch dem Volk dort droht dasselbe Schicksal wie seinem eigenen: Drachen greifen an. Athanor und sein Gefährte Vindur retten die Menschen, doch sein Antrieb dort ist nicht Freundlichkeit oder Hilfsbereitschaft, sondern Rache. Er sucht den Mörder seiner Geliebten.


Im dritten Band kehrt Athanor mit den wenigen Überlebenden vom anderen Kontinent in seine alte Heimat zurück. Es ist gefährlich geworden in der Welt: Überall erheben sich Untote und selbst vor Urzeiten verstorbene Giganten stehen wieder auf. Sie verbreiten Schrecken und bringen jedes Volk an den Rand der Auslöschung. Die Völker müssen sich verbünden, doch werden sie das auch tun?
Im vierten Band schließlich verbünden sich die Elfen (widerwillig), die Trolle (ebenso widerwillig), die Menschen (es bleibt ihnen nichts anderes übrig) und sogar zwei Drachen (einer davon untot). Doch das Bündnis ist von innen zerrüttet und wird von außen ständig angegriffen. Die Elfen kämpfen um ihr Überleben und das auch untereinander und doch sollen sie das Bündnis anführen. Inzwischen muss Athanor in die Schattenlande (das Totenreich) reisen, denn dort steht das große Tor offen. Dadurch erheben sich die Untoten. Wenn das Tor geschlossen ist, sollte die Bedrohung beendet sein. Es kommt zur letzten großen Schlacht, die sowohl in der Welt der Sterblichen als auch in der Welt der Toten geschlagen wird.
Rezension
Ich war anfangs recht skeptisch und so wählte ich irgendein Kapitel im ersten Buch und hörte mir nur ein paar Zeilen an: „Die Trolle schlugen die Untoten zurück, die Elfen unterstützten sie mit magischen Feuern…“ Dieser eine Satz hat gereicht, um ein Interesse zu wecken.
Die Geschichte ist eine spannende High-Fantasy-Geschichte mit einem zynischen und von Selbstvorwürfen geplagten Protagonisten. Doch während viele nur am Rumjammern sind, lacht er sich selber für sein Gejammer aus und tut irgendwas. Das macht mir Athanor recht sympathisch.
Dazu kommen noch einige andere Charaktere, die gut und nachvollziehbar geschrieben sind. So sind seine Gefährten und Freunde und selbst die Antagonisten richtig authentisch. Nichts davon ist ein Übergegner oder Gott oder so und das macht die Sache noch spannender.
Der Autor lässt auch Charaktere sterben, was ich immer wieder bei anderen Büchern vermisse. Er ist zwar nicht so inflatiös wie GRR Martin, aber die Tode in den vier Büchern sind gut und ergeben Sinn.
Was mir neben den Charakteren besonders gut gefällt, ist die „große Geschichte“. Der Autor hatte scheinbar von vornherein einen „roten Faden“ und hat sich daran gehalten. Mir ist kein einziger Plot-Fehler aufgefallen und das ist bei der Länge des Werks eine sehr gute Leistung.
Schließlich aber auch noch ein Manko: Der Leser Helmut Krauss hat eine sehr tiefe oft auch gurgelnde Stimme. Er ist nicht unbedingt gut darin Emotionen reinzubringen und oft denkt man sich „Das soll jetzt aufgeregt klingen? Das war wohl eher gelangweilt.“ Ich bin kein großer Fan von dieser Stimme, aber vielleicht mag es anderen ja anders damit gehen. Immerhin liest Helmut Krauss ja auch „Das Rad der Zeit“.
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich die vier Bücher jedem High-Fantasy-Fan wärmstens empfehle. Es ist alles drin was eine gute Geschichte ausmacht und fesselt den Leser von den ersten Seiten an.