DSA Hörspielreihe

By Markus Topf, Timo Reuber

Seit einigen Jahren veröffentlichen die WinterZeit Studios (WinterZeit Audiobooks) eine Hörspielreihe zum bekannten deutschen Pen&Paper Rollenspiel Das Schwarze Auge. Mittlerweile sind es zwei Geschichten mit denselben Protagonisten und die Hörspiele sind nun auch auf Audible erhältlich. Nachdem ich DSA seit beinahe 20 Jahren spiele und sehr viele Bücher gelesen bzw. gehört habe, musste ich mir natürlich auch die Hörspielreihe anhören.

Die Reihe besteht aus folgenden Teilen:

  1. Handlungsstrang

In den Kerkern von Gareth
Freund oder Feind
Die Geweihten des Totengottes
Verschwörung am Hofe
Im Reich des Nekromanten
Kampf um die Macht

2. Handlungsstrang

Der Fluch des Goldes
Im Land der Piraten
Verhängnisvolle Schatzsuche
Das Geisterschiff
Werkzeug des Bösen
Die Abrechnung

Inhalt:

In der ersten Geschichte treffen vier sehr unterschiedliche Helden aufeinander: Hothar, der Pirat; Alinne, die Streunerin; Gundar Gemmenschneider, der Zwerg; Filuin, der Auelf;

Diese „Helden“ werden zufällig zusammengeworfen und müssen für einen Adeligen ein Erbstück aus dessen Familienburg holen. Das Problem dabei: Die Burg liegt mitten im Land des Nekromanten.

In der zweiten Geschichte schließt sich den Helden der alte Gelehrte Sardos an und sie legen sich mit noch größeren Mächten der Finsternis an. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein verfluchter Schatz, den Hothars Schwester erbeutet hat.

Rezension:

Die Geschichten sind sehr schön gemacht und vieles darin zeigt, dass die Autoren sich zumindest grundlegend mit DSA und der Welt Aventurien beschäftigt haben. Dennoch tauchen immer kleine Fehler oder Ungereimtheiten auf. Zum Beispiel eine Seereise von Perricum nach Thorwal in einer Nussschale, die niemals hochseetauglich ist, wird im Hörspiel einfach mit „einer Reise nach Norden“ abgehandelt, wobei man dabei ja eigentlich fast den ganzen Kontinent umsegeln muss. Oder dass Monate seit dem Sturz der Fliegenden Festung vergangen sind, aber man immer noch das Jahr 1027 BF schreibt, macht auch keinen Sinn. Dass der Nekromant eigentlich ein Nekromantenrat oder ein untoter Drache sind, wird ebenso ungenau dargestellt wie Thorwal als Land.

Aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau. Ich kenne unzählige DSA-Spieler, denen diese Details niemals aufgefallen wären. Es ist wohl meiner (manchmal pedantischen) Genauigkeit zuzuschreiben, dass ich es überhaupt bemerkt habe.

Abgesehen davon finde ich die Stimmung, die vermittelt wird und die Qualität der Hörspiele hervorragend. Die erste Geschichte macht sehr viel Spaß, die zweite ist mir etwas zu hohl, dennoch hat sie mir einige vergnügliche Stunden bereitet.

Alles in allem ein brauchbares Werk, welches man sich anhören kann. Man darf sich aber keine absolute „Regeltreue“ erwarten, sondern muss künstlerische Freiheiten in Kauf nehmen.