By Richard A. Knaak
Vor kurzem habe ich mich wieder dazu entschieden, mir eine größere englischsprachige Hörbuchreihe anzuhören. Doch welche? Einige habe ich ja schon durch. „Black Company“, „Wheel of Time“ und „Malazan“ kamen in die engere Auswahl, doch dann stolperte ich zufällig über einen Warcraft-Roman. Und da fand ich heraus, dass es eine „World of Warcraft“ Reihe mit 27 Titeln gibt. Leider sind nicht alle diese Titel auch als Hörbücher verfügbar, aber ich hoffe, die werden noch nachproduziert. Es blieben 18 Titel übrig, von denen ich mir dann 16 kaufte. Die zwei nicht gekauften Bücher waren die Beschreibung der Welt und eine Kurzgeschichtensammlung. Diese hole ich mir vielleicht später noch.
Die Reihe beginnt mit der recht neuen Trilogie (2019, 2020) „War of the Ancients“. Diese Trilogie besteht aus folgenden drei Büchern:

Well of Eternity
The Demon Soul
The Sundering
Inhalt:
War of the Ancients beginnt in der jüngeren Vergangenheit von Azeroth. Thrall ist Warchief der Horde und hat Ogrimmar erbaut. Die Brennende Legion und Arthas sind besiegt. Ein Schamane entdeckt eine Anomalie im Herzen Kalimdors. Thrall schickt den erfahrenen Krieger Broxegar aus, um sich das anzuschauen.
Gleichzeitig erhält der Magier Crassus eine abgebrochene Botschaft von Noz’Dormu, dem großen Bronzedrachen und Aspekt der Zeit. Crassus versucht den Aspekt zu kontaktieren, stößt aber auf eine Anomalie. Crassus, der in Wahrheit der rote Drache Coriaalstras ist, bittet den Magier Ronin von den Kirin Tor um Hilfe. Gemeinsam fliegen sie nach Kalimdor, um sich die Anomalie anzuschauen.

Alle drei, Crassus, Ronin und Broxegar werden dabei in diese Anomalie hineingezogen und in der Vergangenheit ausgeworfen. Sie werden dort von den Nachtelfen gefangen genommen. Doch mit der Hilfe dreier junger Nachtelfen – Tyrande Whisperwind und die Zwillingsbrüder Malfurion und Ilidan Stormrage – gelingt es den drei Zeitreisenden freizukommen. Crassus und Ronin ist durchaus klar, wann sie sich befinden. Denn sie kennen die Legenden über die erste Ankunft der Brennenden Legion auf Azeroth.
Und gerade während sie sich zurechtfinden, hat der Hochgeborene Xavius einen Pakt mit den Dämonen geschlossen und den Dämonenmarschall Mannoroth nach Azeroth geholt. Auch Königin Azshara liebäugelt mit den Dämonen und hofft auf die baldige Ankunft von Sargeras, dem Herrn der Brennenden Legion.
Als sich die Dämonen im Land ausbreiten, treffen sie bald auf Widerstand. Denn die drei Zeitreisenden konnten ihre jungen Gefährten vor der Gefahr warnen und diese konnten den Bewohnern von Suramar zum Teil zur Flucht zu verhelfen. Und nun helfen sie beim Aufbau einer Elfenarmee, um den Dämonen entgegenzutreten. Crassus‘ und Ronins Magie ist dabei sehr wichtig, denn die Nachtelfen ziehen ihre Kräfte aus dem Brunnen der Ewigkeit. Dieser wird ihnen aber verwehrt, weil seine Kräfte für das Dämonenportal benötigt werden. Zum Glück haben auch die drei jungen Nachtelfen besondere Fähigkeiten und sie unterstützen damit ihr Volk.
Und während sich dieser Krieg ausbreitet erschafft Nelfarion, der schwarze Drache und Aspekt der Erde eine Scheibe in die er Teile der Macht aller Drachen und der anderen Aspekte einschließt. Somit hat er das ultimative Werkzeug erschaffen, um Dämonen und Sterbliche gleichermaßen zu vernichten. Denn nur Drachen und darunter auch nur jene, die er für akzeptabel hält, sollen auf Azeroth leben.

Fazit:
Diese Geschichte kann man im Spiel nachspielen und bekommt sie auch erzählt, wurde mir gesagt. Ich hatte früher ja sehr gern WoW gespielt und war immer schon begeistert von der Lore, die Blizzard da für sein Online-Rollenspiel entwickelt hat.
Die Trilogie erzählt die Geschichte sehr spannend und selbst wenn man einige Teile oder vielleicht sogar das Ende bereits kennt, ist sie dennoch lesenswert. Ich wusste zwar, dass Broxegar der erste sein wird, der Sargeras verletzt, doch wie das geschah, wusste ich bisher nicht.
Als WoW-Spieler kennt man natürlich die Namen aller Beteiligten. So ist Tyrande heute die Anführerin der Nachtelfen. Aber jetzt zu lesen, wie alles begann, wie die Liebe zwischen Tyrande und Malfurion entstand, wie Ilidan zu dem wurde, der er später war, das alles finde ich persönlich sehr interessant.
Die Romane sind sehr flüssig und actionreich geschrieben. Der Autor hält sich mit Landschaftsbeschreibungen nicht lange auf, dafür zeichnet er ein gutes und konstantes Bild von den Hauptcharakteren. Seine Beschreibungen der Kämpfe und Schlachten sind sehr aufwendig und spannend.
Nichtsdestotrotz sind die Romane jetzt nicht so aufregend, dass man sie unbedingt jedem Fantasybegeisterten empfehlen sollte. Da fallen mir viele andere Trilogien ein, die ich eher empfehlen würde. Außer natürlich der Leser ist ein WoW-Spieler oder an der Lore von WoW interessiert. Denn die meiste Spannung in den Büchern kommt von den aus dem Spiel bekannten Figuren. Und ohne dieses Wissen ist Tyrande nur eine junge Priesterin, die von der Göttin ein paar Kräfte bekommen hat.