Wrath & Glory Starterset Abenteuer (Feedback)

Warhammer

Warhammer wurde 1983 als TableTop-Spiel veröffentlicht. Bei diesem Spiel bewegte man Armeen von Elfen, Zwergen, Menschen und anderen Rassen über ein Schlachtfeld mit dem Ziel die gegnerische Armee zu vernichten. Das Spiel hatte einen erfolgreichen Start und 1989 wurde eine Science-Fiction Version davon veröffentlicht: Warhammer 40000.

Beide Spiele feierten ihre Erfolge und bekamen neue Editionen, mehr Regeln, mehr Möglichkeiten, mehr Einheiten, mehr Rassen und vor allem viel mehr Hintergrundgeschichte. So wurden im Laufe der Jahre Hunderte Kurzgeschichten und Romane in und über der Welt von Warhammer geschrieben. Dazu kamen viele Computerspiele und Tausende hochwertiger Miniaturen, von denen viele heute schon Sammlerwerte besitzen.

Im Großen und Ganzen dreht es sich bei Warhammer immer um den Kampf ums Überleben der menschlichen Rasse. Sowohl im Fantasy als auch im Science-Fiction Universum gibt es die Figur des Imperators, der eine wichtige Rolle in diesem Kampf innehat. Während man bei Warhammer Fantasy noch Jagd auf zum Beispiel Hexen macht, hat man es in Warhammer 40k mit vielen unterschiedlichen Alien Rassen zu tun. Über Warhammer Fantasy kann ich (noch) nicht mehr sagen, aber in WH40k wird kein besonders düsteres Bild vom 41. Jahrtausend gezeichnet. Alles und jeder lebt und arbeitet für den Krieg.

Meine erste Begegnung mit Warhammer hatte ich Ende der 90er Jahre mit dem PC-Spiel „Warhammer: Dark Omen“. Das war ein taktisches Strategiespiel mit einer schönen fantastischen Geschichte. Später spielten dann einige Freunde Warhammer und ich bekam sogar das Armeebuch der Hochelfen geschenkt, doch hatte ich damals einfach kein Geld für dieses Hobby übrig. Erst viele Jahre später traf ich dann wieder auf Warhammer. Nämlich als ich im Sommer 2016 dem Verein „TableTop The Gathering“ (www.tttg.at) beitrat. Dort wurde und wird Warhammer 40k gespielt. Ich habe mir einige Partien angeschaut und war von den Möglichkeiten begeistert, aber meine verminderte Sehfähigkeit verhinderte mehr als nur Begeisterung, denn wenn man die Armeen vor sich am Schlachtfeld nicht erkennt, dann scheint das Spiel etwas sinnlos.

Aber ich wurde im Jahr 2018 dann hellhörig. Ulisses Spiele (der Verlag vom Schwarzen Auge) gab bekannt, dass ihre Tochterfirma Ulisses North America ein neues Pen&Paper Rollenspiel für WH40k machen würde. Das neue Spiel hieß Wrath & Glory.  Ich verfolgte den Entwicklungsprozess und wartete die deutsche Übersetzung ab. Inzwischen sah ich mir Let’s Plays an und las mich ein wenig ins Lore ein. Es kamen einige Hörbücher dazu und schließlich kam das Starterset heraus.

Ich schaute mir die Rezension von DocRattie auf Youtube an. Der war mit dem Starterset sehr unzufrieden und die Rezension war nicht besonders positiv. Irgendwie widersprachen seine Aussagen den Dingen, die man im Let’s Play gesehen hatte und deswegen erwarb ich erst einmal die digitalen Daten zum Starterset von Wrath & Glory. Nachdem ich das große Paket durchgeschaut hatte, entschied ich das Einsteigerabenteuer zu spielen. Denn ich fand es herrlich und spannend und so wunderbar offen für unzählige Möglichkeiten. Also kaufte ich mir dann auch noch das Starterset als echte Box.

In einem hatte DocRattie recht: Das Starterset war nicht für Neulinge im Bereich Rollenspiel und Spielleitung geschaffen. Doch zum Glück bin ich ja kein Neuling 😊

Blind Unboxing

Die Box kam an und ich machte mich sofort ans Auspacken. Der erste Eindruck war etwas enttäuschend. Denn bei einer 40 Euro Box hätte ich mir etwas stabiles erwartet. Aber die Box war nur hauchdünner Karton und zerfiel beim Schief Anschauen. Zum Glück war der Inhalt von höherer Qualität.

Zuerst kamen zwei dünne Hefte. Natürlich erkannte ich nicht, was auf den Covern abgebildet war oder was darinstand. Aber die Hefte fühlten sich hochwertig an und rochen noch nach Druckerschwärze.
Danach fielen mir zwei kleine Plastiksäckchen auf den Boden. Es dauerte eine Weile bis ich sie gefunden hatte. Im einen waren Acryltokens für Helden und Gegner. Die rochen noch so neu, dass sie fast stanken. Was drauf abgebildet war? Das weiß ich bis heute nicht wirklich. Das zweite Päckchen waren 10 kleine 6-seitige Würfel. Bei den Let’s Plays hatte ich mitbekommen, dass manchmal mit bis zu 15 Würfeln gewürfelt wurde, also waren da 10 Würfel etwas schlecht kalkuliert. Naja, zumindest rochen sie gut.
Dann kamen zwei große faltbare Maps mit Glanzoberfläche. Ich konnte die Bilder nicht erkennen, wunderte mich aber über den Glanz. Denn wer WH40k kennt, weiß, dass dort nix glänzt. Aber na gut, bei einer dieser Battlemaps erkannte ich viele bunte Kleckse. Ich würde vermutlich im Abenteuer erfahren, was die darstellen, dachte ich mir. Ich hatte mich getäuscht, denn im Abenteuer wurden die beiden Maps nie erwähnt.  Aber immerhin fühlten sich die Battlemaps sehr hochwertig an.
Zum Schluss kamen noch die sechs 4-seitigen Charakterbögen. Natürlich erkannte ich nichts darauf, war aber über die Qualität und den Geruch sehr erfreut.

Nachdem dies nun vollbracht war und ich viel unerkennbares Material vor mir hatte, stellte ich fest, dass ich 40 Euro für Material ausgegeben hatte, welches für mich nicht verwendbar war, aber zumindest gut roch.

Spieler und Termine

Nachdem ich die PDF des Abenteuers „Flucht vom Brokk’n“ und die Regeln des Startersets gelesen hatte, war es nun an der Zeit sich um Spieler und Termine zu kümmern. Zuerst bestellte ich aber 150 kleine 6-seitige Würfel, damit auch wirklich genug Würfel da waren.

Dann erzählte ich im persönlichen Umfeld, im TTTG-Verein und auf der Facebook Gruppe „Tiroler Pen and Paper“, dass ich das Starterset von WH40k: Wrath & Glory spielen wolle und Spieler suche. Es fanden sich zuerst sechs Spieler, dann sagte einer wieder ab und es fand sich ein neuer, dann fiel der neue wieder aus und es fand sich wieder ein anderer Spieler. Es waren also insgesamt sieben Spieler, die dann in fünf Sessions den ersten Teil des Einsteigerabenteuers erlebten. Gleich an dieser Stelle möchte ich Thomas, Benjamin, Martin, Tobias, Sebastian, David und Stefan für ihre Teilnahme und ihre Begeisterung danken.

Nachdem nun Spieler gefunden waren, ging es an die Terminsuche. Ich erstellte einen Doodle mit mir möglichen Terminen. Es wurde sofort klar, dass meine bevorzugten Termine (Sonntage) wohl nicht möglich waren, also einigten wir uns auf Termine unter der Woche abends. Die Spieler mussten keine Charaktere vorbereiten, denn wir wollten die vorgefertigten Charaktere verwenden. Und so trafen wir uns zum ersten Spieltermin und das Abenteuer begann.

Achtung!!! Der folgende Text enthält Spoiler zum WH40K Wrath & Glory Starterset-Abenteuer „Flucht vom Brokk’n“!!!

Die Statue des Imperators

Kardinal Ignatus und die wichtigsten Mitglieder der Expedition saßen im Bankettsaal der Fregatte „Hand der Wahrheit“ uns sprachen über die Politik des Gilead-Systems. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Die Vorhänge der Fenster öffneten sich und sie sahen in der Dunkelheit einen Asteroiden. Dieser hatte die Form eines menschlichen Kopfes und ähnelte den Büsten des Imperators. Die Vision des Kardinals war also wahr gewesen und kein Trugbild.

Die Fregatte näherte sich dem scheinbar vor sich hintreibenden Felsen und langsam wurden Details erkennbar. Es war wirklich das Gesicht eines Mannes, doch hatte es einige Narben. Dazu kamen ein Horn auf seiner Stirn und seltsam spitze Zähne im verzogenen Mund. Während alle noch den Schrecken verdauten, wurden sie erneut schockiert. Denn das Zähne starrende Maul der Büste öffnete sich und ein grünes Licht schoss auf die „Hand der Wahrheit“ zu. Das Licht umfing die Fregatte und zog sie auf das Maul zu. Alarmtöne schallten durch die Fregatte, Befehle wurden gebrüllt. Der Kommandant lief sofort zur Brücke. Die meisten Gäste blieben aber im Bankettsaal und beobachteten das Geschehen angewidert und doch zugleich auch fasziniert.

Das Raumschiff wurde in eine gewaltige Höhle im Inneren des Asteroiden gezogen. Dort waren unzählige andere Raumschiffe in verschiedenen Stadien des Zerfalls oder der Ausbeute. Tausende Gerüste ragten überall hoch. Eine hässliche Festung befand sich gleich neben dem Maul und überall hingen Lichter von der hohen Decke. Nahe der Mitte befand sich ein fast dreihundert Meter hoher Gerüstturm in dem mehrere Raumschiffe eingeschlossen waren.

Dann hörte der Traktorstrahl auf zu ziehen. Plötzlich erscholl Kampflärm! Das Schiff wurde angegriffen! Es schlossen sich die Türen des Bankettsaals und verriegelten sich. Die Fenster nach außen wurden von Explosionen gesprengt. Rauch und Splitter flogen durch den Saal. Viele waren zu Boden gefallen oder unter die Tische gekrabbelt. Nur der Space Marine stand unbeeindruckt mitten im Raum, den Bolter in der Rechten, das Kettenschwert in der Linken.

Und so empfing er die aus dem Rauch anstürmenden Orks.

Im Bankettsaal ging es heiß her. Überall wurde gekämpft. Es taten sich einige Leute besonders hervor. Neben dem Space Marine tauchte plötzlich ein Ministoriums-Priester auf und zerteilte mit einem gewaltigen Rundumhieb gleich vier angreifende Orks. Ein Soldat namens Sergeant Harden beschützte den Inquisitions-Akoluthen Lord Solon, ihren Rücken deckten eine Kommissarin und eine Sororita-Kriegerin.

Als schließlich kein Feind mehr da war, wurde es ruhig. Die Belüftung des Saals zog den Rauch weg und die sechs Tapferen erkannten an welch einem Gemetzel sie gerade teilgenommen hatten. Um sie herum lagen über 50 Leichen. Viele davon waren Orks, doch es waren auch einige der Gäste des Kardinals dabei. Der Kardinal und einige andere Leute fehlten aber. Da knackten die VOX-Stecker der Getreuen und sie hörten den Techpriester Hxtraggi.

„Ich hab nur kurz Zeit, also hört genau zu. Ich bin im Maschinenraum halbwegs sicher eingeschlossen. Meine Sensoren haben mir gesagt, dass die Orks die meisten Leute an Bord mitgenommen haben. Ihr seid die einzige freie Einheit derzeit. Also müsst ihr hinaus in den Asteroiden gehen, den Traktorstrahl ausschalten, den Kardinal und die Crew retten, das Maul öffnen und verhindern, dass wir verfolgt werden. Meine Sensoren zeigen Tausende von Orks da draußen an, vielleicht fallt ihr nicht auf. Der Traktorstrahl ist hinter dem Turm in der Mitte, die Gefangenen werden in die Festung neben dem Maul geführt. Ich werde versuchen euch irgendwie zu helfen oder euch Infos zukommen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich euch erreiche ist aber sehr gering.“

Die Getreuen haderten nicht lange. Sie sammelten Magazine und Waffen zusammen und kletterten aus dem Fenster. Für den Imperator!

Die KI-Epsilon

Sie fanden einen Trukk der Orks und der Space Marine versuchte diesen in Gang zu bringen. Es gelang und so fuhren sie mit einem Trukk über Felsboden, metallene Rampen und Schiffe. Neben ihnen ragten Felsen, Gerüste und die Rümpfe ausgeschlachteter Raumschiffe auf. Die Schiffe waren nicht alle vom Imperium. Man sah auch Schiffe der Aeldari. Überall standen Kisten und Container mit den Ladungen und Einzelteilen der Schiffe. Links vor ihnen war eine gewaltige Baustelle wo anscheinend ein Ork-Raumschiff gebaut wurde. Sie begegneten auf ihrer Fahrt nur kleinen Trupps an Gretchins, doch diese fuhren sie einfach nieder.

Ihre Fahrt endete im Hangar eines Astra-Militarum-Truppentransportschiffes. Sie sahen die Aufschrift KI-Epsilon. Zu Fuß gingen sie durch das Schiff. Dabei entdeckten sie einige Gretchins mit einem geladenen Raketenwerfer. Sergeant Harden bewies sein Talent als Scharfschütze und mit einem einzigen Schuss sprengte er den ganzen Gretchin-Trupp in die Luft. Sie fanden später die leere Waffenkammer (von einem Kampfservitor bewacht, den der Space Marine mit seinem Kampfmesser niederstach) und im Maschinenraum einen Überlebenden. Ein einzelner verstörter Soldat hatte sich dort einen Imperator-Schrein errichtet und wurde aufgrund seiner seltsamen Haltung von der Kommissarin in die Mangel genommen. Dann befahl sie ihm zur Hand der Wahrheit zu gehen und dem Techpriester zu helfen. Die Gefährten wollten den verstörten Typen nicht in ihrer Nähe haben. Schließlich fanden sie noch einen Raketenwerfer mit Munition und den Ausgang auf der anderen Seite.

Dort war noch ein Fahrzeughangar, aber alle Trucks dort waren mit Bomben unter den Sitzen manipuliert. Zum Glück bemerkten sie das bevor der Space Marine sich draufsetzte. So verließen sie zu Fuß den Hangar und entdeckten einen Militärtruck, der auf der Seite lag, aber noch funktionstüchtig aussah. Sie stellten ihn dank der Kraft des Marines auf. Der Vordersitz wurde herausgerissen, damit der Space Marine drin auch Platz hatte und sie fuhren weiter Richtung Zentrum der Schrotthöhle.

Der Gerüstturm

Ihre Fahrt endete diesmal an dem riesigen Gerüstturm fast im Zentrum der Höhle. Sie konnten nicht weiterfahren und mussten hochgehen. Über Rampen, Leitern und Treppen kamen sie immer höher. Dann hörten sie einen Hilfeschrei. Diesem Schrei folgend fanden sie einen Eingang in eines der Raumschiffe, welches vom Gerüst umschlungen worden war. Sie gingen in das Schiff und kamen durch dunkle Korridore. Alles war düster und unheimlich. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder den Hilfeschrei hörten, sie fanden aber die Quelle nicht. Dann endlich erkannte Lord Solon das Raumschiff. Es war eine Schwarze Arche namens „Mitternachtstraum“. Diese Schiffe waren dafür geschaffen, Psioniker nach Terra zu bringen. Und auf diesem Schiff war einer der gefährlichsten Psioniker überhaupt eingesperrt. Nach Solons Erklärung entschlossen sie sich umzukehren. Nur die Kommissarin dachte laut darüber nach die Psioniker als Ablenkung frei zu lassen. Entgeisterte Gesichter und der Griff zu den Waffen waren ihre Antwort.

Draußen stiegen die Helden weiter hinauf. Weiter oben kamen ihnen auf einer wackeligen Rampe plötzlich ein Trupp Orks entgegen. Der Space Marine ging sofort in den Angriff über, eine seiner Bolterkugeln verfehlte aber das Ziel und traf die Aufhängung der Rampe. Somit brach ihnen plötzlich der Boden unter den Füßen weg. Der Marine machte einen gewaltigen Satz nach vorne und konnte gerade noch die nächste Plattform greifen, die Sororita hatte nicht so viel Glück. Während die anderen nach hinten auswichen, stürzte sie samt der Plattform in die Tiefe. Ein spitzes Metallstück riss ihr eine tiefe Wunde im Gesicht. Sie überlebte den Absturz und kletterte wieder hoch. Blut rann ihr über die Rüstung. Auch der Space Marine hatte es über dem Abgrund hängend schließlich geschafft sich hochzuziehen. Als sie mit ihren Gefährten wieder vereint waren, verarztete der Soldat die Wunde der Ordensschwester. Sie würde Zeit ihres Lebens eine hässliche Narbe im Gesicht behalten. Keiner ahnte in dem Moment, dass „Zeit ihres Lebens“ nur mehr wenige Minuten bedeutete.

Den Turm wieder hinunter

Sie waren ziemlich hoch oben auf dem Gerüstturm und hatten eine gute Aussicht. Und sogar VOX-Verbindung zum Techpriester Hextraggi konnte hergestellt werden. Er bestätigte die Ankunft des einzelnen Soldaten und erzählte ihnen was seine Sensoren sonst noch so entdeckt hatten:

Rechts vom Gerüstturm befand sich ein Aeldarischiff, welches noch ganz schwache Energiesignale abgab. : Hinter dem Gerüstturm war die Werkstatt von Big Mek Mogg. Dort war der Traktorstrahlgenerator, den die Gefährten vernichten mussten. Außerdem hatte er herausgefunden, dass ganz hinten in der Höhle ein Aufzug war, der in den Turm hinaufführte. Dort oben war auch die Kommandozentrale und die Steuerung des Brokk’n.

Während sie Stärkungskapseln schluckten und den Worten des Techpriesters lauschten, blickte sich die Sororita Henna Orten genauer um. Sie sah von der erhöhten Position den Aufzug, sah  auf der gegenüberliegenden Seite das Maul des Brokk’n. Sie sah neben dem Maul die Festung und als sie auf der anderen Seite des Gerüstes hinunterblickte, sah sie eine seltsame Kuppel mit grünlichen Lichtern. Während sie am Rand stehend alles beobachtete, erklang plötzlich ein dumpfes Dröhnen in der Nähe.

Im nächsten Moment ratterte eine Maschinengewehrsalve durch die Sororita und die Plattform auf der sie stand. Die Platte begann zu kippen, die Ordensschwester verlor das Gleichgewicht und plötzlich war sie weg. Verblüfft und erschrocken starten die anderen auf die Stelle wo gerade noch ihre Mitstreiterin gestanden hatte. Da tauchte hinter diesem Punkt dröhnend ein Killakopta auf. Der kleine offene Helikopter bot nur einem Ork und zwei Maschinengewehren Platz, war aber sehr wendig und effektiv.

Der Ork eröffnete das Feuer auf die Gefährten, doch die hatten sich endlich gefasst und schossen zurück. Lord Solon traf den Ork in den Kopf und der übersteuerte. Der Killakopta stand Kopf als eine Rakete seinen Rumpf traf. Der Ork wurde aus seinem Sitz geschleudert und fiel durch die Rotorblätter nach unten. Roter Regen prasselte auf die 200 Meter tiefer liegende Ordensschwester Henna Orten. Der Techpriester erklärte, dass er keine Lebenszeichen mehr von ihr empfange.

Abstieg vom Turm

Sie standen oben auf dem Turm und blickten in die Tiefe. Pater Nemoris sprach ein Gebet für die tapfere Kämpferin. Dann begannen sie den Abstieg auf der anderen Seite des Turms. Es war Krieg und im Krieg starben Leute. So war nun einmal die Welt.

Bei ihrem Abstieg fanden sie mitten im Gerüstturm ein Lager mit Kisten aus einem Astra Militarum Schiff. In den Kisten fanden sie Rüstungen, Waffen und medizinische Ausrüstung. Sie begannen sofort sich neu zu rüsten, denn weit unter sich konnten sie den gut geschützten Bereich der Werkstatt erblicken.

Die Werkstatt war ein kuppelförmiger Bau mit vielen Zugängen. Außen herum liefen viele Orks und Gretchins und zerteilten frisch angelieferte Waren. Manches warfen sie in Container, manches warfen sie einfach weg, manches legten sie auf Fließbänder, die in die Werkstatt führten. Die Kuppel über der Werkstatt hatte einige Risse, durch die man hineinschauen und -schießen konnte – zumindest, wenn man direkt auf der Kuppel war.

Sie beobachteten das alles aus sicherer Entfernung und entwarfen einen Plan. Sie wollten eine Sprengladung mit einem Fließband in die Werkstatt schicken, damit die Explosion dort für genug Verwirrung und Ablenkung sorgte, dass der Space Marine und der Priester einen Frontalangriff starten konnten. Kommissarin und Soldat sollten die Kuppel erklettern und Feuerunterstützung von oben bieten. Der Inquisitionsakoluth Lord Solon sollte auf einem erhöhten Aussichtspunkt bleiben und mit dem Scharfschützengewehr verhindern, dass Verstärkung in die Werkstatt kam.

Big Mek Mogg

Ihre Ablenkung funktionierte so halbwegs. Es wurde zwar der Soldat bei seinem Schleichmanöver entdeckt, doch drei gezielte Schüsse beendeten den Ork. Dann explodierte ihre Granate in der Werkstatt. Die Gefährten hätten sich eine größere Zerstörung erhofft, aber zumindest entstand das erwünschte Chaos. Soldat und Kommissarin kletterten rasch auf die Kuppel und der Space Marine und der Ministoriumspriester stürmten durch einen Tunnel hinein in die Werkstatt.

In der Werkstatt befanden sich über 20 Gretchins und ungefähr 12 Ork-Boyz. Angeführt wurden diese von dem Ork-Boss Big Mek Mogg. Der Soldat und die Kommissarin eröffneten den Kampf in dem sie Granaten durch die Ritzen in der Kuppel runterwarfen. Nach den ersten Detonationen stürmten Bruder Trojon und der Priester die Werkstatt. Und dann begann das Chaos zuzuschlagen.

Unter dem Soldaten brachen die Steine und er stürzte mitten unter die Gretchins. Im nächsten Moment erfasste ihn die Salve aus dem Flammenwerfer des Priesters zusammen mit den kleinen Grünhäuten. Während dieser Bereich der Werkstatt in Feuer und Rauch unterging, warf der Space Marin eine Granate daneben und sprengte einen Teil der Kuppel. Genau den Teil auf dem die Kommissarin lag. Auch sie fiel hinunter in die Werkstatt und landete auf einer Metallplattform. Diese begann zu leuchten und im nächsten Moment war die Kommissarin Victoria verschwunden.

Der Space Marine Trojon forderte den Ork-Boss und es begann ein heftiger Schlagabtausch, doch schnell war klar, dass das Kettenschwert des Marine nichts im Vergleich zu dem gewaltigen Schraubenschlüssel in den Händen des Orks war. Trojon bekam so heftig eines auf den Kopf, dass ihm Blut in die Augen rannte und dann erwischte der Ork den Arm des Marines. Er riss seinem nur geringfügig kleinerem Gegner einfach den Arm aus!

Victoria Linn, Kommissarin des Imperiums der Menschen, lag auf einer Plattform und griff gerade nach der fallengelassenen Waffe als alles um sie herum zu leuchten begann und im nächsten Moment sah alles anders aus. Sie war in einer größeren Halle und sah in über 50 erstaunte Orkfratzen. Sofort verstand sie, dass sie wohl auf einem Teleportfeld stand und hektisch drückte sie auf einigen Symbolen darauf rum. Es funktionierte! Wieder wurde es hell und sie sah gerade wie der Space Marine zu Boden ging, der Soldat sich brennend wälzte und Pater Nemoris ganz allein mit seinem Flammenwerfer einer Übermacht gegenüberstand. Sie hob ihre Waffe und schoss auf einige Ork-Boyz, um diese abzulenken. Gleichzeitig hatte Lord Solon seine Position verändert und konnte nun durch das Loch, welches der Soldat bei seinem Absturz gerissen hatte, auf den Ork-Boss schießen.

Auch der Soldat hatte sich endlich aus dem Flammenmeer befreit und dann erwachte Bruder Trojon wieder aus seiner Bewusstlosigkeit. Nur ein Space Marine konnte so eine Verletzung wegstecken. Mit vereinten Kräften überwältigten sie den Werkstatt-Boss. Sofort kümmerten sie sich um den Teleporter und den über ihren Köpfen hängenden Traktorstrahlgenerator. Die Kommissarin war leicht panisch als eine erste Welle von Ork-Boyz durch den Teleporter kam. Sie zog ihr Laserschwert und begann die Plattform in Scheiben zu schneiden. Es funktionierte! Die nächste Ladung Orks kam nur mehr in Einzelteilen an. Inzwischen hatten Sergeant Harden, Lord Solon und Pater Nemoris die Orks zerschossen und verbrannt. Bruder Trojon brachte den Generator zum Explodieren und sie verließen fluchtartig die Werkstatt bevor ihnen alles um die Köpfe flog.

Versteck im Aeldari-Schiff

Lord Solon bemerkte einen Verstärkungstrupp und sprengte diesen mithilfe einiger Fässer in die Luft. Dann schloss er sich seinen fliehenden Gefährten an. Hinter ihnen wurden die Explosionen in der Werkstatt immer lauter und heftiger. Der Boden unter ihren Füssen erbebte als die gewaltigste Explosion die Werkstatt komplett auslöschte.

Sie hatten den Weg zum Aeldari-Schiff eingeschlagen. Dort wollten sie sich verstecken, ihre Wunden versorgen und sich ausruhen. Ihre Ruhe wurde nur kurz von einem Squib unterbrochen. Diese „laufenden Mäuler“ waren sowas wie die Jagdhunde der Orks. Doch dieser einzige Squib kam nicht mal zum knurren. Nach einigen Stunden Ruhe brachen die Gefährten dann auf, tiefer in das Aeldarischiff vorzudringen. Sie suchten nach der Energiequelle. Vorher bekamen sie aber zufällig wieder eine Vox-Verbindung zum Techpriester auf der Hand der Wahrheit. Der hatte es mittlerweile geschafft den Widerstand ein wenig zu organisieren, doch war er nicht geschult darin, Soldaten zu motivieren oder zu führen. Deswegen bat er um die Hilfe der Kommissarin Victoria Linn. Die nahm sich natürlich sofort dieser Aufgabe an und schlich zurück zur „Hand der Wahrheit“.

Schließlich fanden die Gefährten die Energiequelle, doch waren die Aeldari-Seelensteine durch eine Falle gesichert. Und so kam es, dass Bruder Trojon allein einem grässlichen Monster gegenüberstand. Trotz der Tatsache, dass er nur mehr einen Arm hatte, zerlegte der Space Marine seinen Gegner. Als die anderen endlich in den Raum kamen, war aber von dem Monster keine Spur übrig – so als hätte es nie existiert.

Sie nahmen die Seelensteine und verwendeten einen gleich als lautlosen Sprengstoff. Denn diese speziellen Steine hatten die Eigenschaft, dass sie sich und ihre Umgebung auflösten, wenn sie Schaden nahmen. So erschufen sie einen Ausgang aus dem Schiff hinaus.

Der Gerüstturm – schon wieder

Sie kehrten zum Gerüstturm zurück und entdeckten dort die Leiche von Henna Orten. Nach einem weiteren kurzen Gebet wurde die Leiche eingeäschert. Dann stiegen sie den Turm wieder hinauf. Sergeant Harden wollte sich einen Überblick verschaffen und hoffte auf Vox-Verbindung zum Techpriester.

Dieses Mal hatten sie aber nicht so viel Glück wie beim ersten Aufstieg. Gleich drei ganze Gruppen von Orks lagen auf der Lauer und stellten den Gefährten eine Falle. Wieder einmal brach heilloses Chaos am Gerüstturm aus und Kugeln, Raketen und Laserstrahlen rissen ihre Schneisen. Sergeant Harden warf sich schützend über Lord Solon, der kurz darauf einen Teil des Gerüsts so stark beschädigte, dass die Konstruktion zu schwanken begann. Aber nicht nur das!

Es begann sich die Schwarze Arche mitten im Gerüst zu bewegen. Immer mehr Stützstreben verbogen sich oder brachen und langsam kippte das gewaltige Schiff auf die Gruppe zu.

Vollkommen überstürzt begannen sie einen Sprint gegen die Zeit. Der Sergeant wurde vom Inquisitions-Akoluthen niedergerannt, Pater Nemoris von Bruder Trojon getragen. Dann ging Lord Solon die Puste aus und der Soldat zog ihn hinter sich her. Sie rannten bis ihre Lungen brannten. Und sie schafften es. Hinter ihnen krachte ein Teil des Turms in sich zusammen und die Schwarze Arche zermalmte vieles unter sich zu Staub, nicht aber die Gefährten. Diese Aufgabe blieb den Orks.

Der letzte Widerstand

Sie befanden sich auf einer langen geraden Plattform. Links von ihnen ging es hinab, rechts von ihnen rauf auf kleinere Teile des Gerüstturms. Aber die meisten Leitern und Rampen waren zerstört oder umgefallen, nur ihre Plattform stand noch, denn sie war kein Teil des Gerüsts, sondern natürlicher Felsen.

Sie liefen diesen „Weg“ entlang, als hinter ihnen das typische Knattern von Killakoptern erschall. Und vor ihnen tauchten zwei Ork-Bosse mit einigen Boyz auf. Sie saßen in der Falle und stellten sich dem letzten Gefecht. Sie töteten die Ork-Boyz, verletzten die Bosse und schossen einen Killakopta ab. Aber einer nach dem anderen fielen sie unter den Geschosssalven. Und schließlich detonierte eine Rakete mitten unter ihnen. Nicht einmal der übermenschlich starke Bruder Trojon konnte dem noch standhalten.

Und so wurden sie Opfer des 41. Jahrtausends. Der Krieg hatte sie dahingerafft.

Der Imperator beschützt!

Sklaven

Kommissarin Victoria Linn war nie zur „Hand der Wahrheit“ zurückgekommen. Sie war auf eine Ork-Patrouille getroffen und von dieser überwältigt worden. Die Orks hatten sie in „Schlitza Blutgrinsas Festung“ gebracht. Dort sah sie wie einige Leichen nach ihr eintrafen. Die Kommissarin sah wie man Pater Nemoris und Lord Solon den Squibs zum Fressen hinwarf. Sie sah aber auch, dass Bruder Trojon und Sergeant Harden scheinbar noch lebten. Victoria verlor die beiden aber gleich wieder aus den Augen, denn sie wurde zur Arbeit eingeteilt. Erst Tage später traf sie wieder auf die anderen.

Trojon erwachte. Er lag in einer dreckigen halbdunklen Zelle. Er lebte. Und er hatte zwei Arme! Langsam erhob er sich. Er konnte es sich nicht erklären, aber die Orks hatten ihm eine bionische Rekonstruktion gefertigt. Er betastete den neuen Arm, er testete den neuen Arm. Es fühlte sich gut an. Hätte er nun noch eine Rüstung und eine Waffe besessen, dann wäre er beinahe glücklich gewesen.

Das hatte er zwar nicht, aber zumindest hatte er alte Kampfgefährten um sich. In der Zelle waren auch Victoria Linn und Sergeant Harden. Dazu kam noch ein Kreuzfahrer (ein Nahkampfspezialist) und zwei Mitglieder des Mechanicums, ein Skitarius (Krieger) und ein Techpriester namens Artisan D4V3. Diese beiden „Männer“ waren kaum mehr menschlich, denn viele ihrer Teile waren von mechanischen Konstruktionen ersetzt – beziehungsweise in ihren Augen verbessert – worden.

Die Orks hatten scheinbar mit Bedacht gehandelt, als sie genau diese sechs Personen zusammen in eine Zelle warfen. Denn sie waren alle noch ungebrochen. Sie waren keine willenlosen Sklaven! Sie waren bereit zu kämpfen! Doch sie wussten nicht wie. Und genau da kam ihnen heimlich, still und leise der Psioniker Alfons zu Hilfe. Er schlich sich in ihre Zelle und offenbarte ihnen, dass sie am nächsten Tag für Kämpfe ausgewählt worden waren. Deswegen hatte man den Space Marine auch wieder hergestellt. Damit er sinnvoll kämpfen und gegen Ungrakk Bauchstampfa – den Waaghboss des Brokk’n – grandios verlieren konnte. Alfons hatte einen Fluchtplan dabei und erbat sich dafür als einzige Gegenleistung, dass sie ihn von seinem Nullkragen befreiten. Dieser Halsreif unterband seine psionischen Fähigkeiten und er selber konnte den Reif nicht berühren. Wenn er das tat, so strömten heftige, unausstehliche Schmerzen durch seinen Leib.

Lange Zeit wurde über den Plan diskutiert. Neue Pläne wurden geschmiedet und verworfen. Misstrauen und Sorge machten sich breit. Doch schließlich gingen sie das Risiko ein und begannen ihre Flucht.

Sklavenaufstand

Kommissarin Linn und der Kreuzfahrer begleiteten Alfons in die Tiefen der Minen. Dort sprachen sie mit allen Gruppierungen unter den Sklaven. Sie trafen auf Aeldari, die versprachen mitzumachen. Sie trafen auf den Kommandanten der KI-Epsilon und dieser begann sofort seine Leute zu organisieren. Schließlich fanden sie auch Kardinal Ignatus. Dieser hatte in den Minen Bekanntschaft eines Freihändlers namens Xor gemacht und die beiden stimmten dem Aufstand zu. Victoria und ihre Begleiter merkten rasch, dass der Kardinal sehr viel von Xors Meinung hielt und ihn fast bei jeder Frage um seinen Rat bat.

Mit allen Gruppierungen vereinbarten sie die Zeit und den Ort des Zusammentreffens. Sie ließen auch gestohlene Vox-Stecker bei den Anführern zurück, sodass eine Kommunikation aufgebaut werden konnte. Alles war geplant und die drei wollten zu ihrem Treffpunkt zurückkehren.

Wieder einmal trafen sie dabei auf Ork-Patrouillen. Doch der Psioniker Alfons begann sofort mit der Verwirrung der Orks. Diese sahen, wie viele ihrer Art vorher, nur drei Sklaven auf dem Weg zur Arbeit. Aber einer der Orks drehte plötzlich um und folgte der Gruppe. Etwas war ihm komisch vorgekommen und im nächsten Moment überwand er die Verwirrung. Er stand allein den drei halbnackten Sklaven gegenüber. Der Ork war voll bewaffnet, der Kauffahrer hatte nur einen Energiehammer. Im Kampf erwies sich der Spalta des Orks als tödlich für den Kreuzfahrer. Der Tod dieses starken Gegners lenkte den Ork aber lange genug ab, dass Kommissarin Linn ihn töten konnte. Vom Psioniker war im ganzen Kampf nichts zu sehen gewesen. Sie verbarg die Leiche ihres Kampfgefährten in einer Besenkammer und schlich dann weiter zum Treffpunkt. Kurz darauf traf sie wieder auf Alfons und die beiden gingen gemeinsam weiter.

Waffen & Rüstungen

Währenddessen bewaffneten sich die anderen vier Streiter zusammen mit zwei von Alfons Freunden mit allem was sie fanden. Sie machten sich auf die Suche nach einer Waffenkammer und dank der Ortskundigkeit der beiden Sklaven, fanden sie eine bewachte Tür.

Todesmutig warfen sie sich gegen die Wachen und überwältigten diese. Dabei starb einer von Alfons Helfern. Sie machten sich an der Tür zu schaffen und die Mitglieder des Mechanicum öffneten schließlich diese. Dahinter kam ein einziger mutiger Gretchin mit einer Laserpistole hervor. Mutig begann die kleine Grünhaut zu schießen. Die Menschen fanden das irgendwie süß, aber der Techpriester litt nicht unter solchen emotionalen Schwächen. Mit einem Hieb seiner Axt entledigte er sich des Gretchins und begann die Waffenkammer zu sichten.

Und zu sichten, gab es einiges! Sie hatten richtiges Glück! Sie fanden Servorüstungen, sogar eine Terminatorrüstung fand sich. Außerdem Waffen und Munition und dazu noch einige große Geschütze. Sie begannen sofort alles auf einen kleinen Wagen zu laden und brachten dann ihre Fracht an den vereinbarten Ort. Dort trafen sie auf die Kommissarin und diese ging in einen abgelegenen Raum, um sich zu rüsten. Dort wurde sie von Alfons zweitem Begleiter überfallen, konnte den Angreifer aber töten. Als sie Alfons auf das Attentat ansprach, wusste der von nichts. Sie blieben sehr misstrauisch dem Psioniker gegenüber, doch hatten sie in diesem Moment andere Sorgen!

Krieg!

Langsam kamen die ersten Sklaven zu ihrem Treffpunkt. Die Gefährten hatten 300 Maschinengewehre und Laserwaffen mit zum Treffpunkt gebracht und rüsteten nun alle mit diesen Waffen aus.

Nebenbei hörten sie den Funk der Orks ab, um zu erfahren ob sie entdeckt worden waren. Es kamen zwar einige Meldungen aus den unteren Ebenen, weil dort die Sklaven ihre Wächter angriffen und der Aufstand begonnen hatte. Aber man konnte den Orks da unten keine Verstärkung schicken, da anscheinend eine Imperiumsflotte gerade den Brokk’n Angriff. So hörten die Gefährten über den Orkfunk hauptsächlich Befehle in Bezug darauf, welche Staffeln als nächste starten sollte. So erfuhren sie auch, dass das Maul des Brokk’n weit offen stand.

Schließlich waren genug Leute bewaffnet und es begann die Offensive. Kommandant Duckson von der Ki-Epsilon übernahm das Kommando über 150 Soldaten, Xor trommelte 110 Freiwillige zusammen und ein Aeldari-Fürst führte 40 Bewaffnete seines Volkes in den Kampf. Die Gefährten hörten sich die Offensive über Vox an, selber waren sie aber am Weg zum Ausgang. Denn sie hatten einen anderen Auftrag.

Auf dem Weg raus gab es noch einmal einen „emotionalen“ Moment als ein tapferer Gretchin mit einem Taser in der Hand einen Durchgang verteidigen wollte. Der Moment endete blutig.

Die Gruppe verließ die Festung, schnappte sich einen Trukk und fuhr in Richtung der größten Baustelle im Brokk’n. Dort lag die Sternenstampfa, das größte und gefährlichste Orkschiff und es war angeblich einsatzbereit. Kardinal Ignatus hatte Bruder Trojon befohlen den Anführer der Orks zu töten und Bruder Trojon gedachte, die Sternenstampfa als seine Waffe für diese Tötung zu verwenden.

Gefährlicher Weg

Eine der ersten Handlungen außerhalb der Festung war die Beseitigung des Psionikers Alfons. Sie befürchteten ein falsches Spiel, denn nicht umsonst hatte das Imperium ihm einen Nullkragen angelegt. Außerdem hatte einer von Alfons Männern ja bereits die Kommissarin angegriffen. Sie waren sich bei ihm nicht sicher, doch ihre Mission erlaubte keine Unsicherheiten.

Während der Space Marine den Trukk durch die „Straßen“ und „Gassen“ der gewaltigen Höhle fuhr, konnten die Gefährten immer wieder einen Blick durch das offene Maul nach draußen werfen. Dort in der Unendlichkeit blitzten durchgehend die Lichter von Laser- und Plasmawaffen. Anscheinend waren schon recht viele Orkschiffe da draußen und kämpften. Doch der Brokk’n hatte eindeutig noch mehr zu bieten. Über ihre Köpfe hinweg flog ein kleines Geschwader orkischer Kampfschiffe hinaus, um sich der Schlacht anzuschließen.

Als sie dem Geschwader nachschauten sahen sie von der Seite ein kleines Schiff hereinkommen. Es war ein „Valkyrie“ Truppentransporter des Astra Militarum. Das Schiff schwankte in der Luft und zog eine Rauchfahne hinter sich her. Es kam durch das Maul herein und verfiel in einen steilen Sinkflug. Es zog in knapper Entfernung über den Trukk der Gefährten hinweg. Trojon war stehen geblieben und schaute sich das Schauspiel an. Sie sahen wie die Valkyrie immer tiefer ging. Da bemerkten sie eine schwarze Gestalt an der offenen Heckrampe des Transporters. Kurz bevor die Valkyrie mit einem ausgeschlachteten Raumschiff kollidierte, sprang die dunkle Gestalt heraus.

Neugierig wurde der Trukk gewendet und sie fuhren dorthin wo die Gestalt gelandet sein musste. Dort stand mitten im Weg ein noch leicht desorientierter Scout der Raven Guard. Dieser blickte recht erstaunt drein als er einen Space Marine der White Scars in einer Terminatorrüstung einen Ork-Trukk lenken sah. Schnell wurde er mit allen bekannt gemacht und ihm wurde erklärt, was sie vorhatten. Sofort schloss sich der Raven Guard ihnen an.

Schon wenig später trafen sie auf erste Hindernisse. Orks und Gretchins hatten mit einem Trukk eine Straßensperre errichtet. Waghalsig und aus allen Rohren feuernd rasten die Gefährten auf diese Sperre zu. Das Hindernis wurde weggesprengt, viele Orks einfach überfahren und die Gretchins der Reihe nach weggeschossen. Diese Straßensperre konnte vielleicht Orks aufhalten, aber nicht die abgehärteten Kämpfer des Imperiums!

Gefährliche Ausweichroute

Sie mussten schließlich ihren Trukk abstellen und sich im geheimen weiterbewegen. Denn vor der Sternenstampfa waren gerade bei den Hangarbuchten unzählige Orks und Gretchins mit diversen Arbeiten beschäftigt. Da wären sie nie durchgekommen. So wählten sie einen Ausweichweg und sie entdeckten einen kleinen Versorgungstunnel, der sie sehr nahe an das Raumschiff heranbringen sollte. Der Scout pirschte voraus übersah dabei aber einen Mechanismus und bemerkte die Falle nicht, die kurz darauf den Space Marine voll erwischte. Genau vor Ordensbruder Trojon Kull öffnete sich eine Deckenplatte und ein Ork-Megaboss sprang mit seiner gewaltigen Energiekrallä in der Hand direkt auf den Space Marine herab. Die unglaubliche Wucht des Aufpralls brachte den ganzen Tunnel zum erzittern und Bruder Trojon wurde vollkommen kalt erwischt und mit einem einzigen Schlag niedergestreckt.

Ein sehr kurzer aber unglaublich brutaler Kampf brach aus. Kommissarin Victoria Linn wurde ebenfalls niedergestreckt. Doch die neuen Waffen aus der Festung sorgten dafür, dass auch der Ork nichts zum lachen hatte. Denn Infernopistole und Plasmapistole brachten den Megaboss zum Schmelzen. Sergeant Harden kümmerte sich wieder einmal um die Verletzten und stabilisierte sie. Mit je einem Stim gab er ihnen wieder etwas Energie und bald schon gingen sie weiter durch den Tunnel.

Sabotage

Sie erreichten endlich das Schiff und hatten Glück. Über ihnen war die unbewachte Öffnung eines Torpedoschachts. Sie kletterten hoch, gingen in den Schacht und der Techpriester öffnete die Schleuse nach innen. Omnissiah war ihm gewogen und so fanden sie dahinter nicht nur eine unbewachte Torpedobucht, sondern der Techpriester und der Skitarius begannen auch sofort die Torpedos dort zu manipulieren. Genauer gesagt machten sie aus ihren VOX-Steckern Empfänger und verbanden diese mit den Zündern in einem Torpedo. Während die beiden hektisch dieser Arbeit nachgingen, sicherten die anderen nach allen Seiten. Sie entdeckten keine Feinde, dafür aber umso mehr vollbepackte Torpedobuchten. Insgesamt konnten sie sechs Torpedobuchten mit Fernzündern ausstatten bevor sie im Raumschiff weiter nach oben gingen.

Es schien wirklich so, als würde der Imperator ihren Weg segnen, denn kurz darauf fanden sie die Steuerabteilung für eine große Raumschiff-Laserbatterie. Der Techpriester kommunizierte kurz mit dem Maschinengeist und fand einen Weg alle vier am Bug liegenden Laserbatterien mithilfe eines Virus zusammenzuhängen und zu überladen. Mit Teilen aus unwichtigen Schaltpulten und seine Vox-Sender erschuf der Techpriester innerhalb weniger Minuten einen Fernauslöser. Er platzierte einen großen roten Knopf in der Mitte der Konstruktion. Sobald sie außer Reichweite waren, könnte Bruder Trojon den Knopf drücken und es explodierten die Torpedobuchten und die vier riesigen Lasergeschütze. Das sollte das Ende der Sternenstampfa sein.

Diese Arbeiten hatten aber viel Zeit in Anspruch genommen und sie hatten mitbekommen, dass die Sternenstampfa selbst aus dem Brokk’n geflogen war. Somit mussten sie sich nun auf die Suche nach einem Raumschiff machen. Denn sie wollten das Orkschiff erst sprengen, wenn sie in Sicherheit waren. Aber natürlich waren alle bereit für den Imperator in den Tod zu gehen.

Verlust

Bisher hatten sie im Sternenstampfa nur ein paar Gretchins und Ork-Boyz angetroffen und ohne nennenswerte Gegenwehr niedergemacht. Doch das änderte sich, als der Skitarius auf einer Ölspur ausrutschte und einige Stufen hinab rutschte. Der Fuß eines Ork-Megabosses beendete die Rutschpartie. Natürlich sprang der Space Marine dem gestürzten Kameraden sofort zur Seite und griff den Ork an. Auch Kommissarin Linn reagierte äußerst schnell und schoss der Grünhaut mit der Plasmapistole mitten ins Gesicht. Aber der Megaboss wollte nicht umfallen und holte zu einem tödlichen Hieb gegen Bruder Trojon aus. Der Space Marine war von seiner ersten Begegnung mit einem Megaboss immer noch stark angeschlagen und es sah nicht gut für ihn aus. Doch da erklang plötzlich ein lauter Ausruf: „Achtung Sir!“ Heldenhaft und todesverachtend warf sich Sergeant Harden vor den White Scar. Aber was hatte der Körper eines kleinen Menschen schon gegen eine Energiekrallä zu bieten. Selbst die Servorüstung konnte den loyalen Soldaten, der dem Cadianischen Stoßtrupp angehörte, nicht retten. Und so zerteilte die Energiekrallä einen loyalen Untertan des Imperiums.

Obwohl er vollkommen von dem Blut und den Körperteilen von Sergeant Harden bedeckt war, ließ sich der am Boden liegende Skitarius nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte seine Waffe erhoben und schoss dem Megaboss mit der Infernopistole aus nächster Nähe in den Unterleib. Das gab dem Ork dann doch den Rest.

Unter den entsprechenden Gebeten an Omnissiah zerlegte der Techpriester den Kopf des toten Soldaten und nahm dessen Hirn heraus. Dieses packte er ein, denn er wollte dem tapferen Sergeant Harden ein neues Leben als Servitor ermöglichen. Nach dieser außerordentlich blutigen Szene gingen sie weiter und fanden schließlich eine Hangarbucht.

Flucht

In dieser Hangarbucht hatten sie wieder einmal Glück. Denn sie entdeckten ein Thunderbird-Raumschiff, welches gerade von Orks und Gretchins beladen wurde. Scheinbar wollten die Orks mit dem kleineren Schiff rausfliegen und an den Kampfhandlungen teilnehmen. Durch das leicht schimmernde Kraftfeld am Ende der Hangarbucht sahen sie, dass es da draußen heiß her ging. Laserstrahlen, Plasmastrahlen, Torpedos, kleine Jäger und gewaltige Fregatten zogen an ihrem Sichtbereich vorbei. Es konnte nur mehr wenige Minuten dauern bis die Sternenstampfa aktiv in das Kampfgeschehen einzugreifen begann.

Und so warteten die Kampfgefährten nicht lange ab. Sie luden ihre Feuerwaffen, zogen die Kettenschwerter und stürmten einfach den Thunderbird. Orks und Gretchins waren zu überrascht, um viel Gegenwehr zu bieten und die Gefährten hatten das kleine Raumschiff im Handumdrehen erobert. Sofort schlossen sie die Rampe und der Space Marine fühlte sich richtig wohl. Denn der Thunderbird gehörte ursprünglich dem Ordo Astartes und war für die Größe eines Space Marines ausgelegt. Sofort startete er die Motoren und steuerte die Thunderbird durch das Kraftfeld hinaus in die Weite. Die Überraschung hatte perfekt funktioniert und so kamen sie aus der Sternenstampfa heraus. Da hielt der Techpriester dem Piloten den Auslöser hin. Und Ordensbruder Trojon Kull von den White Scars drückte den roten Knopf.

Hinter ihnen explodierte die komplette vordere Hälfte des gewaltigen Ork-Schlachtschiffes. Es war ein wunderschöner Anblick und die überlebenden Gefährten erlaubten sich kurzen Jubel. Dann lenkte Bruder Trojon ihr Schiff schon wieder auf den Brokk’n zu. Denn dort waren immer noch Kardinal Ignatus und die anderen. Aber die Sorge und die Eile waren unbegründet.

Der Sklavenaufstand in der Festung war ein voller Erfolg gewesen und der Kommandant der KI-Epsilon führte seine imperialen Soldaten durch die Schrotthöhle zu seinem alten Schiff. Ihnen kam kaum Widerstand entgegen, denn die meisten Orks kämpften draußen gegen die angreifende imperiale Flotte. So erreichten sie das Schiff und stellten zu ihrer Freude fest, dass es zwar keine Waffen mehr hatte, aber ansonsten voll flugfähig war. So wurden alle ehemaligen Gefangenen der Orks in das Schiff gebracht. Ihr Aufbruch wurde zwar bemerkt, doch es gelang den wenigen Orks nicht, das Raumschiff am wegfliegen zu hindern.

Heimkehr

Die KI-Epsilon und die Thunderbird schlossen sich nach ihrem Aufeinandertreffen und der Einrichtung einer Funkverbindung dem imperialen Verband an. Dieser Verband zerstörte die letzten Überreste der Orkflotte und danach fielen sie alle gemeinsam über den Brokk’n her. Es war ein erhabener Anblick als das grausige Zerrbild des Antlitzes des Imperators schlussendlich in kleine Stücke zerbrochen war. Nichts erinnerte mehr an den Frevel der Orks.

Kardinal Ignatus wurde auf eine große Fregatte eingeladen und dorthin befahl er auch die heldenhaften Gefährten. Er gratulierte der Gruppe und betrachtete misstrauisch den Servo-Schädel des Techpriesters. Denn in diesem Schädel war schon der Geist von Sergeant Harden eingesetzt worden. Ignatus wird von der Fregatte nach Gilead Prime geflogen und er nahm seine neuen Freunde aus dem Brokk’n und die Helden des Imperiums mit. Der Kardinal war fest davon überzeugt, dass er vom Imperator gesegnet sei. Denn seine Vision hätte die Dinge erst ins Rollen gebracht und somit die frühzeitige Entdeckung der Ork-Invasion.  Sein neuer bester Freund Xor lächelte verschlagen bei der Erklärung des Kardinals.

Der Imperator beschützt!


Teil 2

Entführung

Kardinal Ignatus reiste auf einer Kirchen-Fregatte zurück nach Enoch, der Schreinwelt von der er stammte. Doch es kam zu einem Zwischenfall an Bord des Schiffes. Anfangs wusste keiner genau was geschehen war, doch nach einigen Stunden hatte man alle Systeme wieder unter Kontrolle und konnte die Daten auswerten.

Kardinal Ignatus und einige Besatzungsmitglieder des Schiffes waren entführt worden! Von Xor, dem Mann, den sie auf dem Ork-Brokk’n gerettet hatten. Der Kapitän des Schiffes wand sich an die Helden vom Brokk’n und trug ihnen auf, den Kardinal zu retten. Ihnen wurde Inquisitionsakoluthin Lady Yyrmalla Alretta zur Seite gestellt, da man Xenos-Einmischung befürchtete. Leider fiel der Space Marine Bruder Trojon Krull aus, denn ihm machte sein neuer Arm zu schaffen. Genauer gesagt, hatte der Arm versucht den Space Marine zu töten. Bruder Trojon stand nun unter Beobachtung.

So stiegen fünf Helden in die Fähre: Der Techpriester D4V3 und sein Skitarius, Lady Alretta, Kommissarin Victoria Lynn und der Raven Guard Scout. Sie nahmen auch den nervigen Servitorschädel mit in dessen inneren das Hirn von Sergeant Harden versiegelt war.

Der Autopilot brachte sie sofort auf den gleichen Kurs wie die Fähre mit der Xor vor Stunden davongeflogen war. Doch dem Techpriester ging es zu langsam und er und sein Skitarius „überredeten“ den Maschinengeist etwas mehr Leistung aus der Fähre herauszuholen. Doch die erhöhte Geschwindigkeit war für den Raven Guard eine zu große Herausforderung wie sich bald darauf herausstellte.

Daemonus Rex

Vor ihnen tauchte in der Leere ein totes Schiff auf. Es hatte große Schäden und einen langen Riss am hinteren oberen Ende. Und doch kamen seltsame Lichtreflexe aus dem Inneren. Das ganze Schiff wirkte irgendwie irreal, es schien nicht ganz in der Realität zu sein und es schien zu wabern. Alle Hangarbuchten waren geschlossen und so steuerte der Scout mit überhöhter Geschwindigkeit den großen Riss an.

Er konnte die Fähre nicht bremsen und auch der Techpriester konnte dem Maschinengeist nicht schnell genug gut zureden. So kam es zu einer heftigen Bruchlandung. Sie überlebten diese und verließen eilig das brennende Schiff. Zu ihrem Erstaunen funktionierten die Kraftfelder und Lebenserhaltungssysteme der Daemonus Rex noch. So hatten sie Sauerstoff und Schwerkraft.

Hinter ihnen explodierte die Fähre, doch sie achteten nicht darauf und gingen mutig und vorsichtig tiefer in die Fregatte hinein. Bald entdeckten sie ein älteres Schlachtfeld. Imperiale Soldaten und ein Space Marine waren hier gefallen. Ihre Leichen waren angenagt, von Säure zerfressen oder von Klauen in Stücke gerissen. Das alles war aber schon vor einiger Zeit geschehen. Sie nahmen einige Munitionspacks mit und gingen weiter. Auf einem Schild sahen sie den Namen des Schiffes: „Marsch der Erlösung“. Doch dieser Name war mit Blut durchgestrichen und jemand hatte „Daemonus Rex“ ebenfalls mit Blut darübergeschrieben.

Kultisten und eine Chaoskreatur

Beim Vorauskundschaften übersah der Scout eine Falltür und war plötzlich verschwunden. Er rutschte einen Tunnel tiefer in das Schiff hinein und bremste mit seinem Kopf. Dabei verlor er das Bewusstsein.

Die anderen folgten ihm nicht in den Tunnel, sondern hofften auf eine Kommunikation mit dem Raven Guard. Doch der antwortete nicht. Der Skitarius vermutete, dass der Tunnel in die Richtung führte, in die sie wollten. So gingen sie weiter. Immer wieder kamen ihnen wahnsinnige Menschen mit wirren Augen entgegen. Diese Leute griffen sofort nach Waffen, doch starben sie immer bevor sie Schaden anrichten konnten. Einen von ihnen nahmen sie gefangen und die Kommissarin schüchterte ihn so ein, dass er ihnen alles erzählte. Xor der Hüter wartete auf sie, denn er wolle sie den Göttern des Chaos opfern. Eine solche Gottheit sei an Bord des Schiffes. „Sie die alles verschlingt, er der alles frisst“, so nannten sie das Monster, welches nur Xor unter Kontrolle hielt. Doch für die Kultisten war dieses Wesen ein Gott. Der Gefangene erzählte vom Blutsee und von Booten, doch darauf würden sie erst später stoßen. Victoria Lynn beendete den Kultisten nach der Befragung.

Immer wieder versuchten sie über Vox Kontakt zum Raven Guard aufzunehmen und schließlich gelang das auch. Der Scout erwachte. Er hörte über Vox seine Gefährten und fühlte, dass er in der Dunkelheit nicht allein war. Es dauerte einige Momente bis er begriff, dass etwas ihn am Bein gepackt hielt und durch einen Gang schleifte. Er zog seine Waffen und entleerte sein Magazin in die Kreatur, dessen Tentakel zurückzuckte. Was auch immer dieses Monster war, der Scout wollte es nicht sehen. So machte er kein Licht, sondern floh in die Dunkelheit. Bald schon hörten die Geräusche der Verfolgung auf und er konnte den Voxruf beantworten. Er hatte keine Ahnung wo er war, doch die anderen erkannten an seinen Beschreibungen, dass er vor dem Reaktorkern des Schiffes stand. Sie hießen ihn dort zu bleiben und machten sich auf den Weg zu ihm.

Dämonische Tür, biologische Minen

Bald darauf kamen sie an einen Korridor an dessen Ende eine verschlossene Adamantiumtür war. Davor standen Kultisten, doch diese zogen keine Waffen, sondern meinten sogar „Wir tun euch nix!“. Die Gefährten glaubten dem nicht und eröffneten das Feuer. Die Chaoskultisten starben oder flohen. Dann zeigte sich in der Tür eine dämonische Fratze und eine tiefe schmatzende Stimme lachte die Gefährten aus. Die Tür wollte Blut, andernfalls würde sie sich nicht öffnen. Sie nahmen eine Leiche eines Kultisten und hielten diese der Tür hin. Grausig waren die Geräusche und der Anblick als die Tür die Leiche aussaugte. Zu ihrer Überraschung öffnete sich die Tür. Sie nahmen zur Sicherheit noch eine Leiche mit und gingen durch.

Bald darauf kamen sie in einen Korridor voller Leichen. Diese hingen an Fleischerhaken von der Decke. Doch nicht alle dort waren tot. Kommissarin Lynn erkannte einen Soldaten, der ihr hilfesuchend die Hand entgegenstreckte. Lady Alretta erkannte eine Frau aus ihrem eigenen Gefolge. Sie wollte ihr helfen, doch die Frau begann schwach, aber doch vehement den Kopf zu schütteln. Sie wollte etwas sagen, doch hatte sie keine Zunge mehr. Nach kurzer Besprechung war klar, dass sie diesen Leuten nicht helfen konnten, so entschieden sie, diese von ihrem Leiden zu erlösen.

Der Skitarius schoss mit seiner Infernopistole auf jede der Personen und beendete ihr Leiden. Dabei explodierten einige Leichen, denn sie waren mit Granaten präpariert worden. Hätten sie versucht, die Opfer von den Haken zu nehmen, dann wären diese Granaten unmittelbar vor ihnen explodiert. Schnell ließen sie diesen grausigen Ort hinter sich.

Kannibalen, Blutsee und Chaosbrut

Bald darauf hatten sie ihren Raven Guard aufgesammelt und folgten der Route zum Blutsee. Dieser war wirklich ein großer See. Der sich über mehrere ehemalige Lagerhallen erstreckte. Das Blut im See war ätzend und immer wieder bildeten sich in den Wellen Gesichter. Diese stießen lautlose Schmerzensschreie aus.

Unweit ihrer Position erkannten sie einige primitive Hütten aus Blech und dazwischen Feuerschein. Der Scout kundschaftete die Lage aus und fand viele Kultisten bei einem kannibalischen Festmahl. Über dem Feuer hängten zum Teil noch lebende Menschen. In einem nahen Käfig waren einige wahnsinnige Mutanten eingesperrt, welche nach dem Fleisch der Kultisten lechzten. Die Gruppe wollte die Mutanten als Ablenkung nutzen und sich ein Boot schnappen. Diese lagen nicht weit entfernt von dem Gelage.

Bis auf den Umstand, dass sie fast von explodierenden Prometheum-Fässern verbrannt worden wären, lief ihr Vorhaben gut ab. Sie schnappten sich im Chaos ein Boot und ruderten auf den See, während sich hinter ihnen die Feuersbrunst durch das ganze Lager wälzte.

Mitten auf dem See, in einem giftigen roten Licht, umgeben von Wellen mit schrecklichen Gesichtern, erschien plötzlich eine Chaosbrut vor ihnen auf dem Wasser. Tentakel, Schnäbel, Reißzähne, Krallen und Klauen wandten sich gegen die Gefährten. Doch zum Glück hatten sie ihre guten Waffen aus dem Brokk’n dabei und so setzten sie Plasmapistole und Infernopistole in ihrer vollen Effektivität ein. So schmolzen sie „Ihn der alles frisst, Sie die alles verschlingt“. Eine Welle von Warpenergie fuhr durch das Schiff. Von überall her hörten sie Schreien und Stöhnen. Es klang so als wäre dem Schiff selbst Schmerz zugefügt worden. Eilig ruderten sie über den See.

Ein leeres Labyrinth

Auf der anderen Seite bot sich ihnen bald ein neuer beeindruckender Anblick. Sie standen am Rand einer gewaltigen Kugel. In der Mitte der Kugel war eine seltsame Lichtquelle und sie wussten, dass sie genau dorthin mussten. Doch die Kugel um das Licht herum bestand aus Hunderten sich verändernden Wegen, Wänden, Leitern und Treppen. Langsam und vorsichtig drangen sie in dieses wandelbare Labyrinth ein. Jeden Moment rechneten sie mit einem Angriff, doch es kam nichts. Sie berechneten auf Basis der Logarithmen der Veränderungen einen Kurs und kamen überraschend schnell voran. Schließlich erreichten sie das Licht und erkannten, dass es ein Raum war, dessen Wände ein leuchtendes Kraftfeld waren. Drinnen sahen sie den Kardinal am Boden umgeben von vielen Mutanten. Hinter einem weiteren Kraftfeld stand Xor der Hüter in roten Roben.

Dämonen

Sie betraten den Raum und wurden von den Mutanten sofort angegriffen. Doch damit hatten sie gerechnet und bereits ihrerseits das Feuer eröffnet. Der Boden rund um den Kardinal bestand aus okkulten Zeichen und Linien und diese zischten immer dann, wenn Blut auf sie spritze. Es gelang einer Gruppe die Kommissarin schwer zu verletzten und dort wo ihr Blut auf die Linien traf, entstand aus dem nichts ein Dämon mit unzähligen scharfen Klingen. Sein Körper waberte und war nicht zu identifizieren.

Die Mutanten waren keine schweren Gegner, doch es reichte, dass sie die Gruppe verletzten. Und mit jeder neuen Verletzung kamen neue Dämonen. Die Helden kämpften tapfer, töteten Mutant nach Mutant, Dämon nach Dämon.

Nach dem dritten Dämon erkannten sie wie Xor eine Beschwörung an das Chaos rief. Er begann sich zu verändern: er wurde massiger, bekam Tentakel und Klauen und warf sich den Gefährten samt seiner Leibgarde aus Kultisten entgegen. Überraschend schnell war Xor dann aber auch tot. Infernopistole, Plasmapistole, Kettenschwert, Energiehammer und Energieschwert wurden mit äußerster Präzision und Sicherheit geführt. Aber Xors Ende ließ die Kultisten nicht fliehen, sondern nur noch wahnsinniger werden. Sie begannen einander gegenseitig zu töten, um weitere Dämonen zu rufen.

Die Übermacht war erdrückend. Langsam fielen die Gefährten. Zuerst die Kommissarin, dann der Raven Guard, dann Lady Alretta. Schließlich wurde der Skitarius und dann auch der Techpriester von dem Dämonen überwältigt. Der Techpriester hatte eine einzige Gelegenheit das Blatt noch zu wenden, doch am Boden liegend, schwer verletzt, am Ende seiner Kräfte, schoss er daneben. Der Dämon begann ihn daraufhin zu zerfleischen.

Neben ihm regte sich der Skitarius und erwachte schwer angeschlagen und dem Tode nahe aus seiner Bewusstlosigkeit. Die Tatsache, dass er kaum Blut verloren hatte, verhalf ihm zu einem letzten klaren Moment. Er sah die letzten beiden Kultisten, die sich an der Leiche der Kommissarin vergingen und sah neben sich den Dämon seinen Techpriester zerfleischen. Er sah die Hand des Techpriesters und in ihr lag die Fernbedienung. Mit aller letzter Kraft ließ er seine Hand auf den Knopf der Fernbedienung fallen. Ein dunkles Grollen begleitete seinen letzten Atemzug und sein letztes Wort „Ominissiah“.

Nachspiel

Das Inquisitonstribunal sah die gewaltige Explosion auf dem Holoschirm und schaute zu, wie die Daemonus Rex zerbrach. Von ihrem Kern aus breiteten sich weitere Explosionen aus und zerteilten die Chaosfregatte Stück für Stück. Ein helles Viereck wurde herausgeschleudert. Das Bild zoomte auf das Viereck und man sah wie ein würfelförmiges Kraftfeld flackerte und sich auflöste. Leichen treiben durchs All. Man konnte gut die Kultisten und Mutanten erkennen, aber auch die beiden Mitglieder des Adeptus Mechanicum, die Inquisitorin in ihrem Umhang, die Kommissarin halb entkleidet und den Raven Guard Scout. Zwischen ihnen flog ein kleiner Servitorschädel herum. Derselbe Schädel, der nun vor den Inquisitoren über dem Tisch schwebte.

„Also hatten sie auf ihrem Weg zu Xor den Reaktorkern mit einem Zeitzünder manipuliert?“ Der Schädel schwebte unverständlich schnatternd auf und ab. „Gute Leute haben wir da verloren.“ Der Inquisitor wandte sich an seine Kollegen: „Ich gehe davon aus, dass wir uns einig sind, dass wir den Hintergrund zu diesen Toden nicht veröffentlichen.“ Die anderen beiden Inquisitoren nickten. Einer meinte: „Bei der Abwehr einer Xenosflotte verstarben Lady Alretta und ihr Gefolge heldenhaft.“ Der andere meinte dazu: „Lasst uns den Kardinal nicht vergessen. Lassen wir ihn doch wieder eine Vision haben und er schloss sich deswegen der Abwehrmission an.“ Die anderen beiden nickten. „Natürlich werden alle Beteiligten von der Fregatte des Kardinals darüber instruiert werden, dass Xor ein Xenosagent war. Die 30 Aeldari auf dem Schiff sollten als vermeintliche Mitwisser hingerichtet werden.“ Wieder nickten alle. „Gut dann wäre jedwedes Wissen um die wahren Hintergründe nur auf uns drei beschränkt.“ Schnatternd machte der Servitorschädel auf sich aufmerksam. „Ahja,“ meinte der Anführer der Inquisitoren vom Ordo Xenos. Er zog eine Infernopistole und schoss den Schädel aus der Luft. Ein feuchter heißer Klumpen geschmolzenen Metalls landete am Tisch.

Der Imperator beschützt!